Aus einem 1930 erbauten Frachtsegler entstand von 1979 bis 1983 der Dreimast-Toppsegelschoner “Thor Heyerdahl”. Seitdem dient die “Thor Heyerdahl” als schwimmende Bildungsstätte für Jugendliche und junge Erwachsene. Sie gilt in Deutschland als Vorreiter der Idee, Jugendlichen an Bord eines traditionellen Segelschiffes die entscheidenden Persönlichkeitsprägungen für ihre Fahrt ins Leben zu geben.
Nach 24 Jahren aktiver Dienstzeit mit mehr als 20.000 Jugendlichen an Bord wurde es erforderlich, den 77 Jahre alten Rumpf der “Thor Heyerdahl” zu sanieren. Das Schiff wurde in Abstimmung mit der Berufsgenossenschaft Transport und Verkehrswirtschaft (früher See-Berufsgenossenschaft) und der Germanischer Lloyd AG nach den neuesten Sicherheitsvorschriften saniert und ausgerüstet, um als Traditionssegler unter deutscher Flagge wieder auf weltweite Fahrt gehen zu können.
Modernisierung 2007 - 2009
Die umfassende Sanierung eines traditionellen Segelschiffes stellt für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Hier möchten wir Ihnen ein paar Eindrücke vermitteln – von den Vorbereitungen der Sanierung durch unsere ehrenamtlichen Helfer am Bollhörnkai-Süd über das Eindocken bei der Kieler Werft HDW bis hin zu einzelnen Arbeitsvorgängen, die dazu beigetragen haben, die “Thor Heyerdahl” wieder “flott” zu machen.
Sanierungsdokumentation
Die Sanierung der “Thor Heyerdahl” beginnt. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer haben sich am Bollhörnkai, dem Liegeplatz der “Thor”, eingefunden und mit den Vorbereitungen für die Sanierung begonnen. Bevor das Schiff zu HDW verholt werden kann, machen sich unsere Vereinsmitglieder daran, das Schiff auszuräumen und die Inneneinrichtung auseinander zu nehmen.
Zunächst wird die Last bis auf die Kühlschränke, den Tank und die Heizung leer geräumt. Der Fußboden muss hier Stück für Stück mühsam vom Estrich befreit werden, um den Doppelboden freizulegen, in dem sich der Betonballast der “Thor” befindet. Der Beton muss dann entfernt werden, um die Rumpfpartien erneuern zu können. Unsere Männer an den Presslufthämmern haben trotz des langsamen Vorankommens so viel Spaß, dass sie fast gar nicht mehr aufhören wollen mit dem Estrich-Stemmen.
Steuerbords bauen unsere Helfer die Kammern vollständig ab, wobei die einzelnen Teile sorgfältig beschriftet und zur Einlagerung im Innenausbau-Container verstaut werden. Nach der Entfernung der kompletten Inneneinrichtung bietet sich ein freier Blick von der Messe bis zum “Staubsaugerschott” – eine Perspektive, die nur die ganz frühen “Thorler” beim Aufbau des Schiffes Anfang der 80er Jahre schon einmal gesehen haben. Während im Inneren der “Thor” der Abbau auch vor der Messe, dem PK, dem Navigations- und dem Maschinenraum nicht Halt macht, wird an Deck das Rigg zurückgebaut; neben Stagen, Blöcken und Tampen finden auch die Bäume und Gaffeln ihren Weg an Land. Ein besonders aufregendes Ereignis ist für alle Helfer das Abfieren der Bramrah ohne Kran. Nachdem die Mars- und die Breitfockrah mit Hilfe eines Kranes heruntergelassen worden sind, sind die “nackten” Mäste der “Thor Heyerdahl” zum Ziehen vorbereitet.
Anfang November verholt der Schlepper “Robbe” die “Thor Heyerdahl” – ohne Takelage und Maschine manövrierunfähig zur Kieler Werft HDW.
Auf der Werft gehen die Arbeiten mit dem Abbau der Inneneinrichtung weiter, es werden Kabel, Leitungen und Geräte abgebaut und die Hebung unserer Maschine “Olga” vorbereitet. Hierzu müssen Schweißbrenner den Decksaufbau über dem Maschinenraum abtrennen und unsere Maschinisten “Olga” für ihren Flug präparieren.
Das “Herz” unseres Schiffes am Kranhaken und schließlich an Land zu sehen ist nicht nur für die Maschinisten ein ungewöhnlicher Anblick. Ebenso verfolgen alle Helfer auch das Ziehen der drei Masten. Unsere schöne “Thor” einmal “oben ohne” zu sehen war für alle Freunde und Vereinsmitglieder bisher nur schwer vorstellbar.
Doch keine Zeit für Sentimentalitäten – weitere Arbeiten stehen an: während unsere Arbeiter, tatkräftig unterstützt von Hilfskräften des Jobcenters Kiel und Jugendlichen des KJHV-Projektes 8+3, die “Thor Heyerdahl” entkernen, werden weitere Ultraschallmessungen der Rumpfstahlplatten zur Analyse der Plattenstärke vorgenommen. Eine Expertenrunde von HDW-Ingenieuren, Gutachtern der Germanischen Lloyd AG und unseren Bauleitern berät darüber, welche Rumpfabschnitte der “Thor Heyerdahl” erneuert werden müssen. Da diese Erneuerungen ein größeres Ausmaß angenommen haben als ursprünglich geplant, bedeuten die zur Umsetzung benötigten neuen Planungsarbeiten und Berechnungen eine erste Zeitverzögerung unserer Sanierung.
Im Dock der HDW-Werft sieht unsere “Thor” neben den wachsenden Frachtschiffen winzig klein aus. Der gesamte Rumpf ist von Markierungen und Zahlen übersät, die die jeweilige Plattenstärke angeben.
Im Inneren erkennt man gar nichts mehr von der ursprünglichen Aufteilung und Einrichtung des Wohndecks – der vollkommen entkernte Rumpf ist in den letzten Wochen auf die Entfernung des Betonballastes vorbereitet worden – es muss “nur noch” die Stahldecke entfernt werden, die über dem Ballast liegt. Unsere Vorarbeiter und Vereinsmitglieder brennen sich unermüdlich Platte für Platte durch den Stahl, damit die beauftragte Spezialfirma mit der Entfernung des Festbetons beginnen kann. Es ist unvorstellbar, wie viele Teile immer noch von dem “nackten” Rumpf abgebaut und für die Wiederverwendung aufbereitet werden müssen. Parallel werden Achtern die Kammern, der Salon und das Hospital zerlegt. Alle Einzelteile der “Thor” werden entweder in Containern im Dock oder an der Dockkante gelagert beziehungsweise zur Einlagerung oder Überholung in die Werkshallen von HDW oder zu Spezialfirmen im gesamten Bundesgebiet verbracht.
Um unsere Hauptmaschine “Olga” wieder auf Vordermann zu bringen, wurde eine passende Ersatzmaschine ausfindig gemacht (wegen ihrer roten Farbe sogleich “Pumuckl” genannt), die uns von einer Motorenfirma aus Emmerich gespendet wurde. Aus beiden Maschinen setzen unsere Maschinisten eine grundüberholte verjüngte “Olga” zusammen.
Das Jahr 2008 beginnt für die Sanierung der “Thor Heyerdahl” mit einer erneuten Zeitverzögerung – die Entfernung des Betonballastes erweist sich als extrem schwierig und langwierig. Die beauftragte Spezialfirma arbeitet rund um die Uhr und beißt sich doch die Zähne aus, da der Beton viel härter ist als erwartet.
Da unsere Vereinsmitglieder und Helfer bei diesen Arbeiten nicht helfen können, bauen sie an Deck die Nagelbänke ab, organisieren die Lagercontainer um und kümmern sich um die Überholung der Teile, die wiederverwertet werden sollen.
Mit Hilfe von Kran und Staplern wird mühsam der Bugspriet der “Thor” gezogen und allmählich gleicht unser Schiff mehr einer stählernen Wanne als einem Segler.
Unsere Maschinisten sind für die Überholung von Maschinen und Generatoren zwischen Kiel, Hamburg und Mannheim im Einsatz; die Anlage zur Aufbereitung der Fäkalien wird ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Währenddessen nehmen unsere Vorarbeiter die Demontage von Ruderblatt, -anlage und Ankerspill vor.
Auch im Februar sind die Arbeiten auf der Werft von dem Entfernen des Betonballasts und dem Abbau bzw. der Verlagerung der wieder zu verwertenden Teile der “Thor Heyerdahl” geprägt.
Parallel laufen Planungen, Messungen und Berechnungen zu dem veränderten Rumpf der “Thor”. Die Erneuerungen und Änderungen wie z.B. die Versetzung eines Schotts müssen berechnet, vermessen und in neuen Schiffbauplänen erfasst werden. Auch, dass zukünftig kein Betonballast mehr verwendet werden soll, hat z.B. Einfluss auf die Schwerpunkt- und Gewichtsrechnung der “Thor Heyerdahl” – alle Pläne und Änderungen müssen von den zuständigen Behörden geprüft und abgenommen werden.
[/toggle][toggle title=”März 2008″ open=”no”]Berechnungen, Planungen und Konstruktionen für die zu erneuernden Rumpfteile befinden sich in vollem Gange. Parallel dazu bereiten sich die einzelnen Arbeitsgruppen auf den Wiederaufbau der “Thor Heyerdahl” vor. Sämtliche Bestandteile des Innenausbaus müssen neu geplant, berechnet und von den Behörden geprüft werden. Die Teile, die nicht wieder verwendet werden sollen, müssen ersetzt werden – das Einwerben von Sachspenden stellt einen großen Bestandteil der Bemühungen der Spenden-/ Sponsoringarbeit dar.
Der April ist gekennzeichnet von hoffnungsvollem Fortschritt in allen Bereichen. Die Bereichsleiter sind mit der Sektionsweisen Planung des Wiedereinbaus beschäftigt, die Gewichtsberechnungen laufen, Stabilitätsberechnungen werden erstellt.
Für die Überholung unseres traditionellen Riggs wird verstärkt nach geeignetem Holz gesucht, Blöcke, Tauwerk und Juffern werden begutachtet und gegebenenfalls repariert oder ersetzt. Unser ehemals luftgekühlter Generator wurde mit einem wassergekühlten Motor versehen und steht bereits in einer Halle bei HDW für den Einbau bereit. Außerdem konnten wir Spezialfirmen für die Unterstützung des Innenausbaus der “Thor Heyerdahl” gewinnen. Neben Material stellen sie uns ihr Wissen und ihre Arbeitsleistung zur Verfügung – eine große Hilfe für uns!
Dieser Monat gibt ein deutliches Signal: es geht voran!
Es hat endlich die Zusage der zuständigen Behörde gegeben – unsere Pläne sind geprüft und abgenommen worden! Wir können den Wiederaufbau der “Thor Heyerdahl” wie geplant beginnen. Die zu ersetzenden Rumpfplatten können nach unseren Plänen gebrannt und verformt werden – wir alle warten darauf, sie zusammengesetzt und an der “Thor” zu sehen! Die Planung des Materialbedarfs und das Einwerben von Sachspenden und finanzieller Unterstützung bestimmen die Arbeiten im Büro. Parallel zu den Stahlarbeiten werden das Rigg, die Messe- und die Kammereinrichtung überarbeitet. Die Beschaffung von Stahlballast, der den Beton im Rumpf ersetzen soll, gestaltet sich aufgrund des Weltmarktpreises von Stahl als schwierig – hier wird verstärkt nach einem Engagement von Spendern/ Sponsoren gesucht.
Mittlerweile liegen schon erste Lenzrohre zum Einbau in die “Thor” bereit, ebenso wurden Holz und Epoxy für die Überholung des Riggs und eine neue Feuermeldeanlage gespendet.
Statt im Juni den Trubel auf dem Wasser zu genießen, sind unsere fleißigen Helfer mit dem Wiederaufbau der “Thor Heyerdahl” beschäftigt. Der Container, der bisher als Lagerstätte für die Innenausstattung der “Thor” diente, ist zur Innenausbau-Werkstatt umfunktioniert worden. Viele der im Herbst akribisch erfassten und sorgfältig eingelagerten Teile der Einrichtung mussten aussortiert werden, da sie aufgrund von Brandschutzbestimmungen nicht mehr verwendet werden dürfen.
Einer unserer Bordärzte hat ein Konzept für die Einrichtung und Ausstattung des neuen Hospitals erstellt, das in die Baupläne des Innenausbaus eingearbeitet wird.
Holz und Platten für die Kammereinrichtung sind bestellt, die Möbel der Messe werden von unseren Kräften des Jobcenters Kiel mit einem feuerfesten Lacksystem überzogen. Des Weiteren ist die Ruderanlage der “Thor” zu einer kleinen Werft im Norden Kiels gebracht worden, wo sie überprüft und überholt wird; außerdem werden weiterhin kontinuierlich Wartungs- und Reparaturarbeiten an unserem Rigg vorgenommen.
Im Juli geht es heiß her auf der Werft – unter der sengenden Sonne Kiels wird weiter mit Hochdruck in allen Bereichen gearbeitet. Die Rumpfsanierung ist schon so weit fortgeschritten, dass die Stahlarbeiten im Bereich der Messe und der Last bald beendet werden können. Viele ehrenamtliche Helfer kümmern sich um die zeitintensiven “Kleinarbeiten” – der Ruderkasten erstrahlt wieder in neuem Glanz, die Beschläge des Riggs werden kontrolliert und gereinigt, bevor es ans Sandstrahlen, Verzinken und Überarbeiten geht.
Die Juffern werden gebürstet und die Bulleyes harren nach einer gründlichen Reinigung und drei Grundierungsschichten des letzten Farbanstrichs vor dem Wiedereinbau. Zwei Taklerinnen nehmen sich der Takelage unseres Dreimast-Toppsegelschoners an; hier werden Wanten und Pardunen geteert, Kneifbändsel überholt und nicht zuletzt Versteifungsstege an Klüverbeschläge “angeheftet” – für Fachfremde: angeschweißt. Aus einem kantigen Holzblock entsteht eine neue Stenge und eifrige Vereinsmitglieder sichten sowohl unsere Technik als auch die Sicherheitsausrüstung. Die Quintessenz des Monats Juli: wir befinden uns in voller Fahrt!
Im August hatten unsere fleißigen Arbeiter in erster Linie mit der anderen Seite des Kieler Sommers zu kämpfen – dem Dauerregen. Die “Baustelle Thor” besteht aus verschiedenen Einsatzorten – dem Schiff im Dock, der Maschine in der Werkshalle, dem Holzbauplatz der Tischler und Bootsbauer und nicht zuletzt der Einsatzzentrale, dem Werftbüro.
Nun sind aber nicht alle dieser Baustellen überdacht, so dass “der große Regen” unsere Helfer an manchen Tagen kalt erwischte und einige Arbeiten buchstäblich “ins Wasser fielen”.
Im Inneren des Schiffes konnte hingegen weitergearbeitet werden – es wurden Rohrleitungen verlegt und isoliert, Ballast und Dämmmaterial eingebracht und unserer Hauptmaschine “Olga” von unserem “Einsatzkommando Maschine” der letzte Schliff verpasst.
Anfang Oktober 2008 wird der weitgehend sanierte Rumpf der “Thor Heyerdahl” erstmalig in Dock 8 bei HDW aufschwimmen.
Die Sanierung des Schiffes wird im Frühjahr 2009 abgeschlossen sein. Um die Arbeiten am Schiff abschließen zu können, wird die “Thor Heyerdahl” in den nächsten Wochen erneut im Dock bei HDW trockenfallen.
Viele Vereinsmitglieder und freiwillige Helfer haben die Sanierung der “Thor Heyerdahl” mit ihrem unermüdlichen Einsatz bisher unterstützt. Darüber hinaus musste jedoch auch kostenintensive professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, ohne die die erweiterte Sanierung nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre.
Bis heute wurde bereits viel erreicht:
- der Rumpf der “Thor Heyerdahl” wird voraussichtlich bis Ende Oktober 2008 komplett saniert sein
- der restaurierte Hauptmotor steht einbaubereit in Halle 2 bei HDW
- die Masten und das stehende Gut des Riggs stehen kurz vor der Fertigstellung
- die Genehmigungen des Germanischen Lloyd und der See-Berufsgenossenschaft liegen vor bzw. sind in Bearbeitung
- die “Thor Heyerdahl Sanierungs-Crew” konnte ein neues geräumiges Baubüro bei HDW beziehen.
- An dieser Stelle möchten wir nochmals allen an der Sanierung beteiligten freiwilligen Helfern, den Mitgliedern des Segelschiff “THOR HEYERDAHL” e.V. und den professionellen Kräften für ihren hervorragenden Einsatz ganz herzlich danken.
Die sanierte “Thor Heyerdahl” – davon sind alle Beteiligten überzeugt – wird wieder erfolgreich als Jugendsegler in der weltweiten Fahrt unterwegs sein.
Anfang Oktober ist die “Thor Heyerdahl” zum ersten Mal aufgeschwommen, da das Arbeitsdock bei HDW geflutet wurde. Dies war für alle an der Sanierung Beteiligten ein mit großer Spannung erwartetes und aufregendes Ereignis.
Da noch weitere Arbeiten auf dem Werftgelände ausgeführt werden müssen, ist die “Thor” wieder trocken gefallen – und sie wird bis Ende Januar 2009 im Dock verbleiben.
Parallel zum Stahlschiffbau wurden im Schiffsinneren schon Rohrleitungen verlegt, Isolierungsmaterial eingebracht und bereits die ersten Fußbodenplatten des Innenausbaus eingebaut. Die Wandelemente des Wohnbereichs wurden von unseren Tischlern größtenteils vorgefertigt und können nach Abschluss der Stahlarbeiten eingebaut werden. Für den Einbau der elektrischen Leitungen und Anlagen ist uns Hilfe durch Auszubildende eines großen norddeutschen Energiekonzerns zugesagt worden – auch über diese Unterstützung freuen wir uns sehr.
Nachdem die “Thor” im Oktober bereits einmal aufgeschwommen ist, wurden im November die letzten großen Stahlbauarbeiten am Rumpf abgeschlossen. An diesen Baustellen heißt es nun: Isolierung anbringen, Rohre legen, Leitungen ziehen. In den Bereichen unter Deck, in denen die Stahlbauarbeiten schon länger abgeschlossen waren, wurde im November der Innenausbau fortgeführt. Im Wohnbereich des Mittelschiffs stehen mittlerweile die Kammerwände und es wurden sogar schon die ersten Möbel eingebracht. Neue, kleinere Heizkörper warten auf ihren Einbau. Im Generatorenraum und in der Trockenlast wurden die Tanks aufgestellt und endpositioniert. Der Klüverbaum und der Schonermast – die Teile der Takelage, die zuerst gestellt werden sollen – erhalten ihre Endbehandlung. Die nahende Mastsetzung auf der “Thor Heyerdahl” wird mit großer Spannung erwartet – unser Schiff wird endlich wieder zum Segler!
Der Dezember brachte auch für unser “Thor”-Team den Jahresendspurt 2008 mit sich. Warm eingepackt trotzten unsere fleißigen Helfer Schnee und Eiseskälte und schlossen vor der wohlverdienten Weihnachtspause viele wichtige Sanierungsarbeiten ab. Höhepunkt der Vorweihnachtszeit war die Mastsetzung des Schonermastes am 15. Dezember, zu der die Hauptförderer unserer Sanierung, unser Schirmherr und auch Thor Heyerdahl jr. zu Gast waren und sich von dem Fortschritt der Arbeiten überzeugen konnten.
Einige unserer wackeren Helfer machten noch nicht einmal vor Silvester Halt und führten den Innenausbau der Kammern, das Anbringen von Isolierungsmaterial und die Fußbodenarbeiten in der Kombüse fort.
Die Sanierung der “Thor” startete mit Volldampf in das neue Jahr. Am gesetzten Schonermast wurden die Unterwanten gespannt und die Webleinen eingezogen. Unter Deck wurde der Innenausbau der letzten Kammern fortgeführt, im Wohnbereich sind fast alle Kabel verlegt worden und auch das Stevenrohr konnte eingebaut werden. Der Dieseltank wurde in den Maschinenraum eingebracht und der Einbau unserer Hauptmaschine “Olga” rückt in greifbare Nähe. Bald kann auf der “Thor” auch wieder ein Kaffee gekocht werden – der Einbau der Kombüse ist beinahe abgeschlossen.
Im Februar stand nicht nur das jährliche Stammtreffen der “Heyerdahler” auf dem Programm, das noch einmal viele fleißige Helfer anreisen ließ, um neben dem Sammeln von Informationen über die Sanierung auch tatkräftig daran mitzuarbeiten, die “Thor” wieder in Fahrt zu bringen – es wurden auch weitere große Sanierungsarbeiten geschafft. Zwei besondere Ereignisse waren die Setzung des Großmastes und das Einbringen unserer generalüberholten Hauptmaschine. Unsere Generatoren stehen zur Installation bereit und im Deckshaus sind schon die ersten Toiletten, Waschbecken und Duschen eingebaut worden.
Am 12. März 2009 hat die “Thor Heyerdahl” nach ihrer umfassenden Sanierung das Trockendock der Kieler Werft HDW verlassen. Für alle an der Sanierung Beteiligten und für die Freunde und Förderer der “Thor” war dies ein besonderes und symbolträchtiges Ereignis.
Unter allen drei Masten und mit frischer Lackierung wurde die “Thor” mit Schlepperhilfe aus dem Dock gebracht und an eine Arbeitspier der Werft verholt. Dort sollen nun die restlichen Sanierungsarbeiten fortgeführt werden.
An der Ausrüstungspier bei HDW gehen die Arbeiten auf der “Thor Heyerdahl” gut voran. Die Kammern Mitschiffs sind nahezu fertig gestellt. Im Achterschiff gestaltet sich der Ausbau der Kammern aufgrund der Rundungen wie erwartet etwas schwierig.
In den Navigationsraum wurden die ersten Funkgeräte eingebaut und die Ankerwinde konnte wieder in Betrieb genommen werden.
Die Ruderanlage ist ebenfalls einsatzbereit – nun wird mit Hochdruck an der “Verrohrung” der Hauptmaschine gearbeitet um so bald wie möglich eine erste Werftprobefahrt unternehmen zu können.
Die “Thor Heyerdahl” fährt wieder!
Die letzten großen Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen und die “Thor Heyerdahl” ist wieder ein Segelschiff! Nachdem im Mai die Gaffeln und Bäume angebracht wurden, konnten auch die Segel wieder angeschlagen werden. Arbeiten an Maschine und Generatoren sowie die Sanitär-Rohrarbeiten wurden mit Hochdruck weitergeführt. Anfang Juni war es dann soweit: die “Thor” war zum ersten Mal aus eigener Kraft zu einer Maschinenprobefahrt auf der Kieler Förde unterwegs – ein phantastisches Ereignis für alle Beteiligten und Freunde der “Thor Heyerdahl”! Nun freuen wir uns auf die Kieler Woche!